Von der Sechseinhalb-Tage-Woche zum freien "WE"
Historisch gesehen, war der freie Samstag einmal eine Errungenschaft. Bis in die 1950er-Jahre galt die Sechs-Tage-Woche als Standard in West-Deutschland. 1956 begannen erste Großbetriebe, samstags halbe Tage einzuführen. Erst 1967 setzte sich die Fünf-Tage-Woche flächendeckend durch – zunächst in der Metallindustrie, später auch im öffentlichen Dienst. Auch in der DDR wurde die Fünf-Tage-Woche für die meisten Werktätigen 1967 eingeführt.
Was gesellschaftlich als Fortschritt gefeiert wurde, hatte auch eine soziale Folge: Zwei volle Tage Freizeit bedeuteten nicht nur mehr Erholung, sondern auch mehr Konsum. Wo früher der Samstag noch Arbeitstag war, füllten sich nun Einkaufszonen, Freizeitparks und Tankstellen.
Für Familien hieß das: Freizeit wurde zum festen Bestandteil des Wochenendes – aber auch zum Kostenfaktor. Heute sind
- Eintrittspreise,
- Vereinsgebühren,
- Sprit- oder Snackkosten
selbstverständlich – und genau daran spürt man an Freitagen, ob das Haushaltsbudget ein vergnügliches Wochenende aushält.
Podcast
Scheidung: Unterhaltspflicht von Ehepartnern im Trennungsjahr
Wenn der Unterhalt nicht reicht – oder nie angepasst wurde
Gerade am Freitag wird es spürbar: Der Wocheneinkauf steht an, die Kinder wollen etwas unternehmen – aber das Konto ist leer. Oft liegt das nicht daran, dass zu viel ausgegeben, sondern dass zu wenig erhalten wird.
Viele Alleinerziehende haben nie eine Neuberechnung des Unterhalts durchführen lassen. Vielleicht, weil es damals „gereicht hat“ oder weil man Streit vermeiden wollte. Doch Gehälter, Mietpreise und Lebenshaltungskosten sind gestiegen.
Wird der Unterhalt nicht regelmäßig an die Düsseldorfer Tabelle angepasst, fehlen schnell jeden Monat 100, 200 Euro oder mehr – Geld, das im Alltag entscheidend ist.
Ein kurzer Blick in die Unterlagen kann viel bewirken:
- Wann wurde der Unterhalt zuletzt überprüft?
- Hat sich das Einkommen des anderen Elternteils verändert?
- Hat sich das Alter des Kindes verändert – und damit die Einstufung in der Düsseldorfer Tabelle?
Wer Unterhalt erhält, hat das Recht, die Summe regelmäßig prüfen zu lassen. Und das sollte man auch tun – besonders, wenn das Wochenende immer teurer wird.
Wie hoch ist mein Unterhaltsanspruch?
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Wenn man Unterhalt zahlt – und selbst am Limit ist
Doch auch die andere Seite kennt das Freitagsgefühl: Alle gehen aus, die Kinder kommen am Wochenende – und der Kühlschrank ist leer, weil nach Miete, Strom und Unterhalt nichts mehr übrig bleibt.
Unterhaltspflichtige tragen häufig nicht nur für ihr erstes Kind Verantwortung, sondern auch für
- eine neue Familie,
- eine zweite Wohnung
- oder gestiegene Lebenshaltungskosten.
Auch hier gilt: Unterhalt darf überprüft werden, wenn sich Einkommen oder Lebensumstände ändern. Wer objektiv weniger zur Verfügung hat – etwa durch längere Arbeitsstrecken oder neue Unterhaltspflichten – kann eine Anpassung nach unten beantragen.
Es geht nicht ums „Sich-davor-drücken“, sondern um Fairness auf beiden Seiten.
Generell für beide Parteien: Wann sich eine Unterhaltsüberprüfung lohnt
Eine Neuberechnung des Unterhalts kann sinnvoll sein, wenn:
- sich das Einkommen beider Elternteile geändert hat,
- neue feste Ausgaben hinzugekommen sind (z. B. Kredite, Betreuungskosten, neue Familie),
- das Kind älter geworden ist und in eine neue Altersstufe fällt, vielleicht gar volljährig wurde, oder
- der bisherige Unterhalt älter als zwei Jahre ist.
Eine einfache Berechnung oder ein Kurzgutachten (für beides nutzen Sie einfach dasselbe Formular bei uns) kann sofort zeigen, ob die aktuelle Unterhaltssumme noch realistisch ist – für beide Seiten.
Freizeit mit weniger Geld – geht doch?
Theoretisch ja. Praktisch fühlt es sich selten gut an. Denn Freizeit ist mehr als Unterhaltung – sie ist soziale Teilhabe, gerade für Kinder. Wenn andere Ausflüge machen und man selbst wieder absagen muss, wird Sparsamkeit schnell zur Isolation. Natürlich gibt es kostenlose Alternativen – und viele davon sind echte Erlebnisse, keine Notlösungen:
- Kreativ statt teuer: Picknick im Park, Fahrradtour, Spieleabend oder Nachtwanderung.
- Kommunale Angebote: Stadtteilfeste, kostenlose Museen, offene Spielhäuser.
- Vereine & Familienpässe: Viele Städte bieten Nachlässe oder Freikarten.
Aber seien wir ehrlich: Das lindert die Symptome, nicht die Ursache. Freizeitgestaltung darf kein Trostpflaster sein für eine ungerechte Unterhaltssituation. Wenn das Wochenende regelmäßig zur finanziellen Zitterpartie wird, ist es Zeit, die Unterhaltsbasis neu zu prüfen – nicht die Ansprüche an Freizeit zu senken.
Freitagsgefühl als Warnsignal erkennen – nicht daran gewöhnen
Wenn Sie sich regelmäßig am Freitag fragen, wie Sie das Wochenende finanzieren sollen, liegt das selten an falscher Planung, sondern an einer falschen Berechnungsgrundlage. Unterhalt ist kein Bonus – er ist ein Ausgleich. Und dieser Ausgleich sollte gerecht, aktuell und überprüft sein.
Viele geraten in eine Art „Wochenend-Rhythmus des Mangels“ – ein Gefühl, das sich jeden Freitag wiederholt, bis man es irgendwann hinnimmt. Doch kein Elternteil sollte sich damit abfinden: nicht der zahlende, nicht der empfangende.
Alles in allem: Freitag muss nicht Endstation sein
Freitag darf nicht der Tag sein, an dem man Verzicht lernt. Weder für Eltern noch für Kinder. Wenn Unterhalt zu hoch oder zu niedrig ist, ist es legitim, eine Überprüfung zu verlangen – nicht aus Misstrauen, sondern aus Vernunft. Möchten Sie generell mehr zu den verschiedenen Facetten des Unterhalts erfahren, empfehlen wir Ihnen unser Gratis-InfoPaket zum Kindes- und Erwachsenenunterhalt.
Ebenfalls steht Ihnen wie angeführt der Weg zu einer Unterhaltsberechnung oder -überprüfung offen, die Sie hier beantragen können. Ihre Unterhaltsberechnung via iurFRIEND ist professionell, zügig und lässt Sie mit dem guten Gefühl zurück, das Richtige getan zu haben.